Grüne aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg
hinterfragen Straßenneubauten und fordern neue Mobilitätskonzepte
03.11.2021 Zwischen Bundeskoalitionsgesprächen und Klimagipfel wollen die GRÜNEN im Norden Hamburgs auf die fehlende strategische Ausrichtung der Hamburger Randkreise mit Blick auf steigende Kosten für Benzin und die Bewältigung der Klimakrise aufmerksam machen. Besonderes Ärgernis für die GRÜNEN im Kreis Steinburg und im Kreis Pinneberg sind daher Straßenbauprojekte, wie der geplante Ausbau des Grenzweges bei Elmshorn, der dreispurige Ausbau der A23 oder die A20.

Birgit Asmus-Mrozek (Kreisvorsitzende der GRÜNEN Steinburg)
Zum Grenzweg soll die Planung nun intensiviert werden, wogegen sich die Grünen der Region deutlich positionieren. “Immer noch wird gepredigt, dass der Verkehr in den umliegenden Straßen durch den Neubau des Grenzweges „reduziert“ werden soll. Dabei wird von völlig unrealistischen Anstiegen des Individualverkehrs ausgegangen”, kritisiert die Steinburger Kreisvorsitzende Birgit Asmus-Mrozek.
“Nach Meinung der Steinburger Grünen eignet sich der Grenzweg gerade nicht für eine Reduktion des Verkehrsaufkommens. Das Verkehrsgutachten zeigt, dass die Anwohner nur im Optimalfall nach Fertigstellung der Straße „ruhiger“ wohnen. Im Gegenteil: Wer Straßen säht, erntet Verkehr! Die Verkehrswende darf nicht als Antriebswende verstanden werden, nach dem Motto: „Wir fahren Elektroautos und sonst bleibt alles nur wie es ist!“, so Asmus-Mrozek. “Für die ohnehin schon belasteten Bereiche Flamweg, Gärtnerstraße und Schulstraße führt der Ausbau des Grenzwegs zu einer weiteren Belastung in Elmshorn. Das erstellte Verkehrsgutachten weist zudem in Elmshorn Lücken auf”, ergänzt Sven Herrmann von den Grünen aus Elmshorn.

Friederich Schmandt und Jens Carstensen (GRÜNE Klein Offenseth-Sparrieshoop) am Grenzweg
Um die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern, fordern die GRÜNEN unter anderem, dass jedes Straßenneubauprojekt ökologisch bewertet werden muss, auch der Grenzweg. Kürzlich haben sich die Grünen aus Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg und Pinneberg auch noch einmal mit Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks, getroffen, um insbesondere für bessere ÖPNV-Verbindungen vom Umland in die Hansestadt zu fordern. “Anstatt viel Geld für neue Autobahnzubringer auszugeben, müssen Schienen, Bus- und Radwege sowie Sharingsysteme ausgebaut werden. Hier haben unsere Landesregierungen in Schleswig-Holstein und Hamburg bereits viele Steine ins Rollen gebracht, unter anderem ist die S4 West nach Elmshorn im Landesnahverkehrsplan priorisiert und Steinburg in den HVV integriert worden. Zusätzlich müssten CO2-Emmissionen, die beim Bau und durch die Instandhaltung der Straßen und später bei der Nutzung verursacht werden, auch stärker in die Kosten-Nutzen-Rechnung einfließen und eine echte Strategie zur Mobilität der Zukunft verfolgt werden.” so die Fraktionsvorsitzenden aus dem Kreistag Pinneberg und Elmshorn Thomas Giese und Sven Hermann.
Für die jugendpolitische Sprecherin Nadine Mai aus dem Kreistag Pinneberg müssen auch die sozialen Aspekte der Mobilitätswende stärker betrachtet werden. „Mobilität darf kein Luxus sein! Arbeitnehmer mit mittleren und niedrigen Einkommen leiden unter hohen Benzinpreisen und finden zugleich keine attraktive Alternative im ÖPNV. Auch für Familien und junge Menschen müssen die Fahrpreise gesenkt werden. Ich würde mir wünschen, dass wir als Politik hier stärker an einem Strang ziehen und Handlungsfähigkeit beweisen“, so Mai.
“Für das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels müssen laut UN-Klimabericht die aktuellen Klimaschutzbemühungen versiebenfacht werden. Und hierfür müssen wir vor Ort anfangen.”, betont Asmus-Mrozek. Die Grünen kritisieren, dass beim Radverkehr sowie im ÖPNV in den Randkreisen zu wenig getan wird, der andere Parteien auf der Bremse stehen und die Verwaltungen kaum Fachkräfte in dem Bereich hat. Kommunen und Kreise müssen stärker zusammenarbeiten und die Verkehrsbehörden und -baubetriebe den Fokus auf die Mobilitätswende legen. “Die Grenzweg-Planung erscheint wie aus der Zeit gefallen und muss dringend von den Kreisen und Elmshorn anhand der Klimaziele neu evaluiert werden.“ fordert auch Friederic Schmandt aus Sparrieshoop, der zusammen mit den betroffenen Gemeinden eine Demonstration organisiert hatte, abschließend.

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