Wir nehmen Bezug zu TOP 17 und TOP 18 im Ausschuss Jugend, Soziales, Sport, Kultur und Bildungswesen vom 15.11.21.
Die Von-Helms-Straße
Die Unrechtstaten, die die Deutschen unter dem NS-Herrschaft durchgeführt haben, dürfen nicht vergessen werden. Aber wie sieht eine angemessene Erinnerungskultur aus?
Eine Antwort gab Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede anlässlich der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am 14.11.21 im Deutschen Bundestag. Erinnert werden muss zuallererst an die Opfer nationalsozialistischer Greultaten und die Orte, an denen diese Taten geschahen.
Wie erinnert Tornesch nach dem Willen von CDU und FDP?
Der Name eines aktiven Mittäters des NS-Unrechts bleibt Straßenname. Eine in der Straße aufgestellte Informationstafel soll die Nichtumbenennung begründen. Fragt man Menschen auf der Straße, was es bedeutet, wenn eine Straße nach einer Person benannt wird, erhält man die einhellige Antwort, dass es sich dabei nur um die Ehrung dieser Person handeln kann.
Keine Person, die in die Von-Helms-Straße geht oder fährt und die historische Recherche von Frau Schlapkohl nicht kennt, wird auf die Idee kommen, dass der Straßenname als Ehrentziehung gedacht ist.
Keine Person, die in eine nach einem Menschen benannten Straße geht oder fährt, wird auf die Idee kommen, in der Straße nach einer Informationstafel zu schauen, um zu wissen, ob der Straßenname als Ehrung oder Entehrung gemeint ist.
Wir sollten Straßenschilder und Informationstafeln zur Erinnerung an die Opfer der NS-Herrschaft nutzen und nicht zur Erinnerung an aktive Mittäter in der NS-Zeit.
Das Heimat-Denkmal
Das Heimat-Denkmal im kleinen Park neben der Straße „Am Grevenberg“ zeigt die Umrisse des Nordens von Deutschland in den Grenzen von 1936 und die Inschrift „In Gedenken an unsere unvergessene Heimat“.
Als Folge des vom nationalsozialistischen Deutschland 1939 begonnenem Krieg wurden vor fast 80 Jahren Menschen vieler Nationalitäten aus ihrer Heimat vertrieben. Die Erinnerung an diese Vertreibungen und Verfolgungen muss erhalten bleiben. Dabei muss aber Ursache und Wirkung historisch richtig beschrieben werden. Die CDU möchte dazu einen Informationstext vom Tornescher BdV-Kreisvorsitzenden, Herrn Erwin Krüger, verfassen lassen.
Ohne das Wirken von Herrn Erwin Krüger bewerten zu wollen, kann diese Texterstellung nicht in die Hände des „Bundes der Vertriebenen“ gegeben werden. Man denke hier nur an Erika Steinbach, BdV-Vorsitzende bis 2014 und seit 2018 Vorsitzende der von der AfD gegründeten Desiderius-Erasmus-Stiftung.
Wenn es hier eine Informationstafel geben muss, muss der Text von kompetenten Historiker*innen erstellt werden und deutlich machen, dass es das auf dem Denkmal dargestellte Deutschland nach den Verträgen, die um 1990 in Europa geschlossen wurden, endgültig nicht mehr gibt, was die Ursachen dafür sind und wo es sonst in Europa zu Vertreibung und Verfolgung gekommen ist und immer noch kommt.
Eine bessere Information zur Erinnerung erhält man in dem in diesem Jahr in Berlin eröffneten „Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung“.
Autor: Hans-Jürgen Brede (Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildung)
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