Das war ein ganz feiger Anschlag auf das Gedenken an Tausende Ermordeter: Am 20. Juli diesen Jahres haben Unbekannte vor der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar (Thüringen) insgesamt 13 Bäume abgesägt bzw. mutwillig beschädigt. Nicht irgendwelche Bäume. Sie wurden im Rahmen des 1999 gestarteten Gedenkprojektes „1000 Buchen“ gepflanzt, ein Projekt, das an die Opfer der Todesmärsche erinnert.
Die mittlerweile fast 170 gepflanzten Bäume stehen entlang der Route, auf die die Nazis nur wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Zehntausende von Menschen auf den Weg ins bayerische KZ Flossenbürg schickten. Viele starben auf dem Weg an Entkräftung oder wurden erschossen. Unter den nun beschädigten oder zerstörten Bäumen sind solche für namentlich bekannte Opfer als auch für rund 1600 auf den Märschen zu Tode gekommene Kinder und Jugendliche.
Nach einer solchen Attacke darf nicht nur für jeden abgesägten Baum stoisch ein neuer gepflanzt werden, sondern müssen hydragleich noch weit mehr hinzukommen!
Genau das plant nun, bestärkt durch die bundesweite Solidarität und angebotene Unterstützung auch unsererseits, der für das Projekt verantwortliche Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e.V. mit einer großen Pflanz-Aktion im Herbst diesen Jahres.
Daran wollen wir uns wie viele andere auch (z.B. der FC Schalke 04) beteiligen und setzen uns dafür ein, dass die Stadt Uetersen die Patenschaft für einen dieser neuen Bäume übernimmt. Diese Patenschaft umfasst die Pflanzung und Pflege für drei Jahre sowie eine Gedenktafel und bleibt darüber hinaus ein Baumleben lang bestehen. 750 € müssen dafür im 2. Nachtragshaushalt bereit gestellt werden. Eine überschaubare Summe für ein so großes Anliegen.
Toller Schulterschluss: Für unseren Antrag, den wir im Sozial- und Umweltausschuss am kommenden Donnerstag (01.09.2022) einbringen werden, konnten wir im Vorfeld auch die SPD- und CDU-Fraktion gewinnen. Das bedeutet auch, dass wir eine satte Mehrheit schon jetzt auf unserer Seite haben. Gut so. Denn: „Nie wieder!“ muss immer und überall gelten – auch wenn es einige nicht mehr hören mögen, das Gedenken lächerlich machen oder gar in den Schmutz ziehen wollen. Im Gegenteil: Gerade deswegen müssen wir immer wieder darauf beharren.
Die Patenschaft ist unser kleiner Uetersener Beitrag, den Gegner*innen der Erinnerungskultur zu zeigen: Je mehr ihr im Bösen zerstört, desto mehr wächst im Guten nach!
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