Grüner Erfolg in der Schulpolitik: Grundschulen wieder mit Perspektive!

Steigende Zahlen von Schüler*innen an den Tornescher Grundschulen und in der nachschulischen Betreuung erfordern eine Reaktion der Politik. Schon gleich nach den Kommunalwahlen 2018 nahmen die Vertreter*innen von Bündnis 90 / Die Grünen Kontakt zu den Tornescher Grundschulen auf. Wir führten Gespräche mit den beiden Schulleiterinnen und besuchten die Nachmittagsbetreuungen an den Schulen. Dabei wurde klar, dass die steigenden Schüler*innenzahlen und die ungleiche Verteilung der Kinder auf die beiden Grundschulen in den nächsten Jahren zu Problemen führen würde. Besonders die große Schüler*innenzahl, die in der Nachmittagsbetreuung der Schulen erwartet wird (die Verwaltung geht davon 80% aller Grundschüler*innen aus), bereitet Sorge.
Nachdem unser Antrag auf Planung einer dritten Grundschule im Jahr 2019 von CDU, SPD und FDP nicht unterstützt wurde, brachten wir Anfang 2020 einen modifizierten Antrag ein. Mit unserem Antrag auf Planung gleichwertiger Schulstandorte haben wir nun Erfolg gehabt: Im zuständigen Ausschuss für Schulpolitik (JSSKB) gelang es den grünen Bildungspolitikern nach monatelangen Diskussionen die Vertreter*innen von SPD und FDP zu überzeugen, den konkreten Schul- und Schulraumbedarf von Expert*innen ermitteln zu lassen. Die CDU lehnt das Hinzuziehen von externer Expertise vehement ab. Erschreckend: Immer wieder fielen den CDU-Vertreter*innen lediglich Container als Schulerweiterung ein. Aufgrund des jahrelangen Stillstands in der Tornescher Grundschulplanung werden Container als notwendige Übergangslösung ohnehin immer wahrscheinlicher. Für uns GRÜNE ist die Erhaltung des Qualitätsstandards der beiden existierenden Grundschulen Antrieb für unser politisches Handeln, deshalb votieren wir bezüglich der Schüler*innenzahlen für zwei gleichwertige Standorte (Johannes-Schwennesen-Schule und Fritz-Reuter-Schule).
Gemeinsam mit SPD und FDP erwarten wir nun die Hinweise der Expert*innen, die gemeinsam mit den Schulen Vorschläge erarbeiten werden, wie Tornesch als Grundschulstandort in Zukunft gestaltet werden soll. Für die, die es genauer wissen wollen, hier die Zahlen: Im Ausschuss Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildung wurden in der Sitzung vom 16.02.2019 die vom Büro „Gertz Gutsche Rümenapp – Stadtentwicklung und Mobilität GbR“ ermittelten Zahlen zur Schülerzahlentwicklung in Tornesch bis zum Jahre 2030 mitgeteilt. Die Schüler*innenzahlen sollten danach bis 2025 von jetzt 500 auf maximal 678 steigen. Aber schon 2020 ist diese Prognose überholt, statt der für 2020 vorhergesagten maximal 553 Schüler*innen besuchen tatsächlich 569 Schüler*innen die beiden Tornescher Grundschulen. Das sind 3% mehr als prognostiziert wurden. Korrigiert man die Prognosen um diese 3%, so muss im Jahre 2025 mit 700 Grundschüler*innen und im Jahre 2030 immer noch mit 694 Grundschüler*innen gerechnet werden. Die Klassenzahl würde von jetzt 23 auf 31 Klassen steigen. Da die Johannes-Schwenessen-Schule pro Jahrgang nur zwei Parallelklassen einrichten kann (maximal 220 Schüler*innen), muss die größte Anzahl der neuen Grundschüler*innen an der Fritz-Reuter-Schule aufgenommen werden. Die FRS wäre mit beinahe 500 Schüler*innen eine der größten Grundschule in Schleswig-Holstein. Bei einem von der Verwaltung erwarteten Betreuungswunsch von 80% würde sich die Zahl der am Nachmittag im offenen Ganztag zu betreuenden Kinder der 400 nähern. Eine so große Grundschule halten wir pädagogisch für nicht sinnvoll und Schüler*innen, Eltern, Lehrkräften und Betreuungspersonal für nicht zumutbar.
Autor: Hans-Jürgen Brede